Antje Dahlhaus, Rheinische Post vom 18.07.2011
Ungewöhnliche Ein- und Ausblicke gewährte das Theodor-Heuss-Gymnasium allen Gästen am Samstagnachmittag. Drei Stunden lang gab es jede Menge Programm und Aktion im und um das Gebäude an der Hermannstraße.
Ein Schulfest vergleichbarer Größenordnung hat das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) seit seinem Bestehen noch nicht gefeiert. Das letzte reguläre Schulfest ist nach Schätzung von Schulleiter Matthias Fischbach-Städing sechs oder sieben Jahre her. 2000 Gäste tummelten sich am Samstag über drei Stunden lang im und um das Gebäude und erlebten ungewöhnliche Ein- und Ausblicke.
“Das THG will hoch hinaus” lautete das Thema – und passend dazu ermöglichte eine Hebebühne einen Blick über die Stadt. Abgehoben waren auch die Flugvorführungen der Falknerei Pierre Schmidt aus Erftstadt, die einen Uhu, Falken und Bussarde über den Schulhof und die Köpfe der Zuschauer fliegen ließen. Im Anschluss bestand Gelegenheit, mit den Tieren auf Tuchfühlung zu gehen.
Den Großteil des Programmes gestalteten jedoch die Schüler mit ihren Lehrern. Für die Musik sorgten die Bläserklassen und die Schulband, zudem klampften Carsten und Thorsten Krause als Minnesänger mit der Band Wanderwind. Dabei lernten die Zuhörer dann auch die feinen Unterschiede zwischen hoher Minne (Anbetung) und niederer Minne (Praxis) kennen.
Flankiert von Schülern zeigten sie auch virtuose Keulenkunststücke. Wie weit es der Nachwuchs der Zirkus-AG nach einem Jahr Training unter ihrer Leitung gebracht hat, ließ sich mit einer eindrucksvollen Diabolo- und Einrad-Show nachvollziehen. Ein Thema der Einrad-Vorführung: Eine Verbrecherjagd nach Paulchen-Panther-Manier quer durch die Zuschauerreihen.
Weitere Angebote waren Mitmachexperimente im Chemieraum sowie eine Phänomenta, ein Gruselparcours im Fahrradkeller oder diverse Gewinnspiele. Alle Klassen waren mit ein bis zwei Ständen auf dem Schulhof vertreten – vom Dosenwerfen bis zum Kinderschminken gab es Angebote auch für die vielen Geschwisterkinder, die im Schulgelände unterwegs waren.
Hüpfburg, Rodeo und Skaterparcours rundeten das Angebot ab. Die Bandbreite der Verpflegung reichte von exotischen (alkoholfreien) Cocktails bis zur Bratwurst. “Ein solches Schulfest kann man nicht jedes Jahr machen, dafür ist der Aufwand zu groß”, sagte Fischbach-Städing, der nach drei Stunden sehr zufrieden ein positives Fazit zog. “Wir haben im Vorfeld viel Geld investiert, das muss sich am Ende schließlich auch rechnen”. Zudem sei der Arbeitsaufwand im Vorfeld sehr groß gewesen.
Der Besucherzuspruch zeige jedoch, “dass sich die Arbeit gelohnt hat”. Ein kleineres Fest, vielleicht alle zwei Jahre, im Wechsel mit einer größeren Veranstaltung zum Sponsorenlauf, könne er sich für die Zukunft am THG vorstellen.