Wolfgang Scholl, RP vom 22.11.2013

Mit Stephan Mertens hat das Theodor-Heuss-Gymnasium einen neuen Unterstufenkoordinator. Er will begabte Schüler fördern und erreichen, dass die anderen Schüler sich wohlfühlen und angemessen durch die Schulzeit kommen. Eineinhalb Jahre lang ist die Aufgabe eines Unterstufenkoordinators am THG provisorisch auf mehrere Schultern verteilt worden. Jetzt hat Stephan Mertens die Aufgabe übernommen. “Wir sind froh, mit Stephan Mertens einen erfahrenen Kollegen und Ersatz für Heinz-Peter Gerhards gefunden zu haben”, sagt Schulleiter Matthias Fischbach-Städing.

Der 57-Jährige ist seit 30 Jahren im Schuldienst und suchte nach seiner letzten Station in Würselen eine neue Herausforderung und mehr Verantwortung. Seine Aufgabe geht der erfahrene Pädagoge mit großem Elan an. “Ich war zuerst in den Rader Grundschulen und auch in der Nachbarstadt Hückeswagen”, sagt Mertens, der mit seiner Frau nach Keilbeck gezogen ist und dessen Frau jetzt, nachdem die drei Kinder aus dem Haus sind, in Wuppertal ein Studium aufgenommen hat.

Seine Ziele sind klar umrissen: “Wir müssen die begabten Schüler fördern.” Kooperieren möchte er mit der Uni Wuppertal, der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf, dem Forschungszentrum Jülich und der Bayer AG. Eingebracht hat er sich auch in die Vorbereitungen des heutigen Tages der offenen Tür von 15.30 bis 18.30 Uhr.

Im Auge hat er aber auch die anderen, durchschnittlichen Schüler und die schwächeren. In einer individuellen Förderung sieht er die gute Pädagogik. Im Idealfall gibt der Lehrer als “Binnendifferenzierung” drei Stunden in einer: Er unterstützt und fordert die abgehobenen Schüler, hilft der breiten Masse und fördert die eher Schwächeren gut.

In der Erprobungsstufe, die Stephan Mertens betreut, will er auch die Basis für eine gute Schullaufbahn setzen. In den beiden Jahren muss sich herauskristallisieren, ob ein Schüler glücklich ist. Seine Devise: “Das Glück eines Kindes ist wichtiger, als dass es sich durchquält und die Schule als seelischer Krüppel verlässt.”

Die Radevormwalder Schule sieht der neue Unterstufenkoordinator nach den ersten Tagen als gut aufgestellt. Deshalb sieht er seine Aufgabe bis zur Anmeldung der Schüler darin, eng mit den Klassenlehrern zu kooperieren. Parallel dazu sei die Zusammenarbeit mit den Grundschulen äußerst wichtig, wie auch die Werbung für die eigene Schule. Beides will er heute am “Tag der offenen Tür” und am kommenden Dienstag mit den Eltern forcieren.

Auch das Thema “Sekundarschule” ist ein Schwerpunkt. Für das THG heißt es auch abzuwarten, wie sich die Eltern im kommenden Jahr entscheiden. Dann könnte in einiger Zeit auch das Thema Ganztag noch einmal ins Gespräch kommen. “Das würden wir mit Eltern, Lehrern und Stadt diskutieren”, sagt Matthias Fischbach-Städing. Gut positioniert sieht sich die Schule, weil die Unterstufenschüler bis 15 Uhr auch mit Hausaufgabenbetreuung unterstützt werden. Sehr gut sehen beide die Erfahrungen mit Schüler helfen Schülern.

Seinen Einstieg sieht Stephan Mertens als gelungen: “Man hat mich gewarnt, das sei ein eigener Menschenschlag. Ich bin offen und freundlich empfangen worden. Man wird auch schon mal gefoppt.”