Ursula Dettlaff, RGA vom 22.02.2014

Bei “Jugend debattiert” trat das THG gegen Schulen aus Köln und Leverkusen an. “Soll die kommunale Grundversorgung von Gas, Wasser, Strom und Abfall vollständig in die öffentliche Hand überführt werden?” Das war eine der Fragestellungen, um die es gestern im Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) ging.

Im Rahmen des Regionalwettbewerbes “Jugend debattiert” waren dazu auch Schüler aus Köln und Leverkusen nach Radevormwald gekommen.

“Gute Debatten sind die Voraussetzung für eine lebendige Demokratie”, heißt es auf der Internetseite des THG dazu. Debattieren heiße Stellung zu beziehen, Gründe zu nennen, sich präzise auszudrücken und zuhören zu können. 2001 wurde das Projekt an 30 Schulen gestartet, inzwischen beteiligen sich rund 960 Schulen. Schirmherr ist Bundespräsident Joachim Gauck.

“Die Schulen können Themenvorschläge an eine Kommission richten”, sagte Schulkoordinator Elmar Hachen. Ausgesucht werden gesellschaftspolitisch relevante Themen, die die Schüler interessant finden. Über welche Themen letztlich debattiert wird, erfahren die Teilnehmer erst zehn Tage vor dem Wettbewerb. “Üben” konnten sie natürlich anhand selbst gestellter Fragestellungen.

Anna König aus der Jahrgangsstufe 9 konnte sich am gestrigen Freitag gegen die schulinterne Konkurrenz durchsetzen. Die 15-Jährige vertrat das THG in der Sekundarstufe eins. Sie war Befürworterin der Position: “Soll die Einzelhaltung geselliger Haustiere verboten werden?”

Anna gefiel, wie sie sagte, besonders der geregelte Meinungsaustausch. Zwei Minuten hatte jeder Redner zu Beginn Zeit, seine Meinung darzulegen, in der zwölfminütigen freien Aussprache mit Argumenten zu überzeugen. Eine Minute blieb in der Schlussrede. Sie habe, bescheinigte ihr die Jury am Schluss, eine faire und sachliche Debatte geführt, ebenso auf gute Betonung und Pausen bei ihren Ausführungen geachtet.

Lob für Anna König und ihre faire und sachliche Art

Per Losentscheid sagte sie in der zweiten Runde “Ja” zur Fragestellung:” Sollen Eltern zur Teilnahme an Elternabenden in der Schule verpflichtet werden?” Auch wenn Freundin Julia Wüster ihr fest die Daumen drückte, diesmal löste Anna (noch) nicht die Fahrkarte zum Landeswettbewerb.

Das könnte aber Marius Konrad schaffen. Er debattierte in der Sekundarstufe 2 nicht nur über kommunale Grundversorgung, sondern auch über das Thema: “Sollen Lehr- und Lernmaterialien Schülerinnen und Schülern ab Klasse 5 nur noch in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden?”

Marius erreichte wie vor drei Jahren die Finalrunde. “Man gewinnt etwas Routine”, beschrieb er seinen Vorteil.

Marius Konrad war vor drei Jahren schon einmal dabei

Neben ihm kam auch Jessica Hartwig eine Runde weiter. Nach der Mittagspause debattierten die Schüler im Theodor-Heuss-Gymnasium unter den strengen und aufmerksamen Ohren und Augen der Jury über das Thema Pkw-Maut. Und mussten hier erneut ihre Sachkenntnis unter Beweis stellen.