Der Umgang mit der Wirklichkeit in den Fotografien von Thomas Struth stand im Zentrum des Besuches des Q1-Kunstkurses Anfang April im K21 in Düsseldorf. Der Fotokünstler Thomas Struth gehört zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Fotografie. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit steht das präzise Sehen. Ob die frühen Düsseldorfer Straßenbilder oder das undurchdringliche Dickicht asiatischer Dschungel („Paradises“), ob großformatige Museumsszenen („Audiences“) oder die jüngsten Aufnahmen in technischen Groß-Anlagen: Immer wieder thematisiert Struth in seinen typischen Bild-Folgen das Verhältnis von Betrachter und Betrachtetem.

Im K21 waren unter anderem eine Fotografie aus seiner Dschungel-Bilder-Serie mit dem Titel „Paradises“ zu sehen. Zudem konnten die Schülerinnen und Schüler einige Werke aus der Serie „Audience“ live betrachten. Anlässlich des 500. Jubiläums der David-Skulptur sollte Struth eine Fotoserie entwickeln. Er entschied sich, nicht die Skulptur selbst, sondern ihre Betrachter zu fotografieren. Sehr präzise und fast lebensgroß zeigt Struth dabei typische Touristen, die die weltberühmte Skulptur staunend betrachten.

Besonders spannend war es dabei zu diskutieren, wie Struth beim Fotografieren vorgegangen sein könnte: Hat er echte Museumsbesucher fotografiert? Haben sie Anweisungen erhalten oder frei agiert? Oder hat er Schauspieler engagiert?