Am Donnerstag, dem 7. Februar 2019 haben knapp dreißig Schülerinnen und Schüler unserer Stufe, der Q2, gemeinsam mit Frau Sonnborn und Herrn Ettwig die Reise nach Weimar angetreten. Die viertägige Exkursion fand im Rahmen der beiden Geschichtskurse von Frau Sonnborn statt, die Teilnahme war dabei rein freiwilliger Natur.

Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung kamen wir, nichtsdestotrotz gut gelaunt, am Donnerstagabend in Weimar an. Da es bereits dunkel war, konnten wir auf dem Weg zum Hostel nur wenige Eindrücke der so historischen Stadt erlangen. Dazu hatten wir am Folgetag hinreichend Gelegenheit. Aufgeteilt in zwei Gruppen startete dieser mit einer umfangreichen Stadtführung durch die facettenreiche Kleinstadt. Auf der einen Seite offenbarte sich uns hier die kulturgeschichtliche Bedeutsamkeit Weimars, wo einst auch Goethe und Schiller lebten und sich inspirieren ließen. Auch die politischen Dimensionen kamen bei der Führung nicht zu kurz, schließlich wurde hier 1919 die Nationalversammlung einberufen und die Weimarer Republik gegründet. Nur einen Tag vor unserer Anreise hatte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede im Nationaltheater zum Festakt „100 Jahre Weimarer Reichsverfassung“ gehalten. Die Festaktivitäten bleiben auch uns nicht verborgen, so gab es insbesondere auf dem Theatervorplatz Plakate, Banner und Installationen, die im Rahmen der „Woche der Demokratie“ aufgestellt worden waren. Auf der anderen Seite wurde in Weimar auch eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte geschrieben. Früh erzielte die NSDAP hier große Stimmengewinne und Adolf Hitler selbst besuchte die Stadt, für die er schwärmte, mehrfach und wurde bei seinen Besuchen von jubelnden Menschenmengen empfangen. Die Grausamkeit dieser Zeit wurde durch die Besichtigung des Gestapo-Gefängnis im Marstall einmal mehr unterstrichen.

Am Abend haben 16 von uns die Chance ergriffen und sich das Stück „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller im Nationaltheater angeschaut.

Am nächsten Morgen stand dann die Besichtigung der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Programm. Schon auf dem Weg war zu spüren, wie die Stimmung immer bedrückter wurde und der Respekt vor dem, was wir zu sehen bekommen würden, wuchs. Nachdem wir uns vor Ort einen Einführungsfilm angeschaut hatten, besichtigten wir bei einer anderthalbstündigen Führung das Gelände, wobei es uns nicht nur aufgrund der Wetterlage eiskalt den Rücken runter lief. Das Gesehene wurde dann durch eine Ausstellung mit aussagekräftigen Fotos, Fundstücken und persönlichen Berichten vertieft. Der Thematik, die wir so sonst nur aus dem Unterricht, Büchern und Dokumentation kannten, wurde somit eine neue Dimension und Tiefe verliehen. Im Anschluss besichtigten wir dann noch das symbolische Mahnmal der DDR, bevor wir den Abend, teils gemeinsam, ausklingen ließen.

Am Sonntag ging es dann am frühen Mittag zurück nach Radevormwald, wo wir gegen Abend müde, aber zufrieden ankamen. Die Exkursion bot uns die Möglichkeit, im Unterricht erlangtes Wissen nachhaltig und praktisch zu vertiefen. Zudem machten wir interessante, lustige aber auch ernste Erfahrungen, die uns wohl auch nach unserer Schulzeit im Gedächtnis bleiben werden.