„Schabbat Schalom“ hieß es am Freitag, 22.11.19, nach dem Gottesdienst in der Wuppertaler Synagoge. Interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler waren mit Frau Gellissen, Frau Vahrenholt und Herrn Schubert dorthin aufgebrochen, um jüdisches Leben in Deutschland nicht nur theoretisch im Unterricht, sondern auch praktisch vor Ort zu erleben. Nachdem sich alle männlichen Anwesenden mit einer Kipa den Kopf bedeckt hatten, nahm sich der Leiter der Jüdischen Kultusgemeinde, Herr Leonid Goldberg, vor dem Gottesdienst gleich zwei Stunden Zeit, um uns mit dem Gebäude vertraut zu machen, von seiner Gemeinde, dem jüdischen Glauben und auch den Ängsten der jüdischen Bürgerinnen und Bürgern angesichts des wachsenden Antisemitismus in Deutschland zu berichten. Zudem beantwortete er sämtliche der mehr als zahlreichen Fragen genauso kompetent wie humorvoll und verdeutlichte immer wieder die verschiedenen Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Breiten Raum nahm nicht zuletzt die Diskussion über die gesellschaftliche Situation in Deutschland gerade angesichts des Anschlags auf die Synagoge in Halle ein. Schon äußerlich lässt sich die aktuelle Bedrohungslage am Synagogengebäude ablesen: Es steht dauerhaft unter deutlich sichtbarem Polizeischutz, am Eingang finden in der Regel Sicherheitskontrollen wie am Flughafen statt, die Fenster sind mit einem Spezialglas, welches sogar Panzerfäusten widersteht, gesichert. Bei der Teilnahme am Gottesdienst machten sich unsere fehlenden Hebräischkenntnisse schmerzlich bemerkbar, dennoch (oder gerade deshalb) konnte man ein wenig in eine teils unbekannte, teils durchaus Parallelen zum christlichen (und auch muslimischen) Gottesdienst aufweisende religiöse Kultur eintauchen. Zum Abschluss des Gottesdienstes und dem Begrüßen des Schabbats ging es ein Stockwerk nach unten. Der Rabbiner sprach den Kiddusch, den Segen über Wein und mit Salz bestreutes, sogenanntes Challa-Brot, anschließend tranken und aßen alle Anwesenden gemeinsam zum Beginn des Schabbats. Verabschiedet wurden wir mit der herzlichen Einladung, gerne wiederzukommen, und einem abermaligen Schabbat Schalom.