Aufgrund einiger z.T. gewalttätiger Übergriffe von Rechtsradikalen in und um Radevormwald innerhalb der letzten Monate hat die Stadt Radevormwald um Unterstützung bei der „ibs“ (Köln) gesucht und eine Resolution verfasst, in welcher das Bekenntnis der Stadtverwaltung gegen Rechtextremismus klar zum Ausdruck gebracht wird.

Frau Meinecke und Herr Puls von der „ibs“ informierten am Abend des 22.11.2011 die Radevormwalder Öffentlichkeit und vor allem die Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer des THG über Formen, Strukturen und Betätigungsfelder rechtsextremer Parteien und „Kameradschaften“ im Allgemeinen sowie über rechtsextreme Straftaten in Radevormwald im Speziellen.

Die Schwerpunkte des Vortrags lagen auf den Aussagen, dass sich die gegenwärtigen Rechtsextremen in der Regel nicht sehr leicht als solche identifizieren ließen, da sie sich zum Teil in gemischten Cliquen mit unterschiedlichsten Weltansichten bewegten und auch durch ihr äußeres Erscheinungsbild kaum von Menschen anderer politischer Anschauungen zu unterscheiden seien. Sie agierten überdies vermehrt in der digitalen Welt über verschiedene Homepages und „Soziale Netzwerke“ (z. B. „Schüler-VZ“, „Facebook“) und zeichneten sich durch überregionale Vernetzung aus. So könnten sich innerhalb kürzester Zeit Rechtsextreme an vereinbarten Orten treffen und für eine Art „Herrschaft über einen öffentlichen Raum“ sorgen, wie dies kürzlich bei einer rechtsextremen Kundgabe in Radevormwald oder bei einem gewalttätigen Übergriff in der näheren Umgebung geschehen sei.

In der abschließenden Diskussion wurde offensichtlich, dass sich die Zuhörer vor allem konkrete Ratschläge wünschen, wie man sich als Einzelner oder als Gruppe gegen rechtsradikale Umtriebe zu Wehr setzen könne. Jeder solle sich, so Frau Meinecke und Herr Puls, im Rahmen seiner Möglichkeiten und seines Mutes von rechtsextremen Inhalten distanzieren und für ein demokratisches und weltoffenes Deutschland einsetzen. Dazu könnten vor allem die Eltern und die Schule einen Beitrag leisten. In seinem Schlusswort zur Diskussion würdigte der Schulleiter des THG, Herr Fischbach-Städing, die Wichtigkeit der Thematik und dachte über mögliche Vertiefungen des Themas in der Schule nach.

(Thorsten Krause)